Freitag, 28. Januar 2011

gott und die welt.

hallo, meine lieben!
großes thema, große herausforderung.
ich sitze gerade an meinem pc, schreibe so vor mich hin und stelle fest, was für schreckliches verhalten ich in letzter zeit an manchen menschen bemerkt habe.

gerade erst am donnerstag, hat sich eine aus meiner klasse - name wird natürlich nicht genannt - ganz offen gegen homosexualität ausgesprochen, mit der begründung, das gott es nicht so wollte.
ich war schockiert. das erste mal in meinem leben ist mir wortwörtlich die kinnlade herunter gefallen. ich wusste nicht, was ich drauf sagen sollte.
dann, heute vor etwa einer stunde, hab ich mir die 4. folge von Austrias Next Topmodel angesehen, weil ich sie gestern verpasst hatte. klar, hab ich die vorschauen gesehen, in denen Magalie ganz offen ein wirklich schreckliches wort für afrikanischstämmige in den mund genommen hat, das ich auf keinen fall hier stehen haben will.
aber dann die tatsache, das sie ohne entschuldigung und nichts einen auf "ihr müsst das doch verstehen" macht war einfach unfassbar.
und die ganze zeit schwirren diese sachen in meinem geist herum, wie lästige gelsen, die einfach nicht verschwinden wollen.
schrecklich. schrecklich, schrecklich finde ich das.

ich möchte zu nächst erklären, das ich persönlich atheist bin, aber nichts gegen menschen mit einem (gesunden) glauben habe, denn ich finde jeder sollte an das glauben, das er für richtig haltet.
aber diese homophobie; ich weiß nicht, wie ich dieses mädchen jemals wieder ansehen können soll, ohne das im kopf zu haben.
ich war 8 jahre lang im religionsunterricht, bin getauft, war bei der erstkommunion und bin gefirmt; und auch wenn ich nicht an den allmächtigen glaube, weiß ich sehr wohl was die botschaft ist: liebe.
jesus lehrt uns liebe; liebe deinen nächsten, das ist die nachricht die er nach 2 tausenden jahren noch immer vermittelt.
und soll diskrimierung liebe sein? wohl eher nicht.
aber natürlich stimmt, was sie gesagt hat; es stimmt, in der bibel steht, das man nicht schwul sein darf - von lesbisch sein ist nicht die rede - tolle gleichberechtgung übrigens.
aber wichtiger ist: die bibel widerspricht sich selbst.
menschen, die sich selbst widersprechen, werden nicht ernstgenommen, aber bücher schon?
dazu kommt, das die bibel richtig, richtig alt ist; hunderte von jahren wurde sie mündlich weitergegeben, bis sie dann irgendwann niedergeschrieben wurde.
habt ihr schon mal stille post gespielt mit einem satz? nicht selten kommt etwas ganz anderes raus, als es am anfang war - und das geht nur innerhalb von wenigen minuten, wohl gemerkt - bei der bibel sind es jahrhunderte!
also wer garantiert mir, das es sich genau SO zu getragen hat, das genau das von anfang dort inhalt gefunden hatte? niemand kann das.
nächstenliebe, aber diskriminierung.
hinzukommt, das ich finde, das man sich entweder ganz oder gar nicht an die regeln und vorgaben der bibel halten sollte. und dem nach kein sex vor der ehe und kein alkohol, kein lügen und keine eifersucht - zeigt mir den menschen, der ohne all dem lebt.
und hier möchte ich auch auf jesus hinweisen: der jenige ohne fehlern werfe den ersten stein.
wieso darf sie einen stein werfen?
darf sie nicht.
ganz oder gar nicht - so läuft das.
meine meinung? die bibel ist keine vorschrift, sie ist ein vorschlag zu leben, wie es richtig sein könnte - verweis auf die stille-post-geschichte. und auch wenn ich nicht gläubig bin, finde ich einige geschichten sehr gut, und ich muss sagen, das jesus - und vor allem er - auf jeden fall ein vorbild sein sollte, denn er hatte das herz am rechten fleck, einige von uns sollten sich eine scheibe von ihm abschneiden.
liebe und vergebung. grundsätze der römisch-katholischen religion.
sollten christen nicht den homosexuellen ihre "fehler" vergeben und sie wie jeden ihrer nächsten lieben?
kleiner gedankenanstoß.

und zu der sache mit dem rassismus; grässlich, ebenfalls.
ich meine, ich weiß nicht, was magalies religöse orientierung ist, aber auch ohne argumente des glaubens, gibt es genug weltliche.
ich kenne genug leute, die nicht gänzlich österreichisch sind - ich bin nur eine von vielen; meine oma war ungarin - ein viertel also bin ich keine "richtige" österreicherin.
und das zählt ja meiner meinung nach auch, oder?
also, bin ich ein ausländer in meinem eigenen land, in dem ich geboren bin, dessen staatsbürgerschaft ich habe, dessen sprache ich von anfang an gelernt habe und wo ich immer schon gelebt habe.
rassismus ist unnötig und zerstörerisch, die blinde wut auf andere nationalitäten hat schon viele menschen das leben gekostet.
in einer zeit, in der die welt immer mehr verbunden wird, sollten man solch ein weltbild schnell überdenken.
kein mensch kann etwas für seine nationalität; keiner kann das beeinflussen, wir kommen dort zur welt, wo ihr eben auf die welt kommen.
noch dazu, wie ich oben schon gesagt habe, ist keiner ein echter inländer; jeder hat irgendwann, auch wenn es vielleicht vor hunderten von jahren war, mal einen ausländischen verwandten gehabt. keiner ist ein "richtiger" inländer.
was gibt also magalie das zu urteilen? keiner.




alle menschen sind gleich; hautfarbe ist eine farbe, nichts weiter; es sagt nichts über den menschen, der dahinter steckt, aus und wird es auch nie.
winnie puh ist gelb, ferkel rosa, i-ah ist hingegen blau, ruh braun während tigger orange ist - trotzdem sind sie beste freunde. sie machen sich ja auch nichts drauß, das sie unterschiedliche felle haben; sie haben sich lieb, weil sie so sind wie sie sind.
wo ist schon der große unterschied zwischen sprechenden fühlenden tieren und menschen?
und in diesem sinne; nehmt euch ein beispiel an den großen helden meiner kindergartenzeit und handelt bitte wie sie - den im grunde zählt nicht die farbe des menschens, sondern sein charakter. der macht ihn aus.


XO XO,

eure einzigartig-tiefsinnige JuuStardust